Insgesamt werden 16 Forschungsteams an Lösungen arbeiten, um eine zirkuläre Textilwirtschaft mit geschlossenen Stoffkreisläufen zu unterstützen. Die Vorstellung dieser 16 Verbundprojekte wird hier nach und nach ergänzt.
Textilien hochwertig recyceln – Erkenntnisgewinn und Aufnahme von Designanforderungen durch Spinnanalytik von Rezyklaten
Ökodesign-Anforderungen für nachhaltige Textilien sehen vor, dass bis 2030 eine bessere Recyclingfähigkeit und ein vorgeschriebener Rezyklatfaseranteil in neuen Textilprodukten sichergestellt wird. In Bezug auf diese zukünftigen Anforderungen widmet sich thrEADS der Frage, welche textilen Stoffströme sich am besten für ein Recycling eignen. Zudem ist es mit aktuellen Recyclingverfahren nicht möglich, eine marktfähige Faserqualität anzubieten. Innerhalb des Vorhabens soll daher ein Verfahren erforscht werden, welches dies mit den geforderten Qualitätsanforderungen umsetzt. Dadurch soll es möglich werden, Recyclingfasern in neue Bekleidungsprodukte zu überführen und den Textilkreislauf zu schließen.
Holistische Erforschung eines Wirtschaftskreislaufs für Produkte in der Textil- und Bekleidungsbranche mit den Schwerpunkten Design4Recycling und Färbestrategien
Das Konsortium des Projektes SustainTex widmet sich innovativen Ansätzen zur optimalen Nutzung von Primärfaserrohstoffen über mehrere Produktlebenszyklen von Textilien hinweg. Zentrales Ziel sind umweltschonende Verarbeitungs- und Veredelungstechnologien, die Garnfestigkeit und Materialqualität bewahren. Darüber hinaus erfolgt die Entwicklung einer Design4Recycling-Leitlinie (D4R) für nachhaltiges Produktdesign. Hochwertige Alttextilien aus Mietwäsche sowie Post-Consumer-Rezyklate dienen hierbei als Basis der Forschungsarbeit.
Nachhaltige Zirkuläre Textilwirtschaft durch modulare Bekleidungskonzepte, Digitalisierung und effiziente zirkuläre Prozesse in der Schutzkleidungsindustrie mittels der 10R-Strategien für digitale Geschäftsmodelle in der Textilindustrie
Das Projekt ZirTex entwickelt eine Plattform für den textilen Schutzkleidungsmarkt, die durch ein modulares Baukastensystem individuelle Anpassungen und Nachhaltigkeitsbewertungen ermöglicht. Benutzerspezifische Körperscandaten werden genutzt, um passgenaue Module zu fertigen und Lagerhaltung sowie Rücksendungen zu reduzieren. Mithilfe eines digitalen Textil-Management-Systems werden Kleidungsstücke über ihren Lebenszyklus erfasst, um die zirkuläre Prozessführung beispielsweise mittels Reparatur, Repurpose und Recycling zu optimieren.
Recyclinglösungen für synthetische Mischgewebe
Was wäre, wenn wir polyesterhaltigen Textilabfall in wertvolle Rohstoffe verwandeln könnten? ReseT macht genau das möglich! Durch den Einsatz innovativer Recyclingverfahren revolutionieren wir das Recycling von synthetischen Mischgeweben aus Polyester, Nylon und Elasthan. Wir schließen eine technologische Lücke und ermöglichen eine hochwertige Kreislaufführung dieser Materialien. Immer und immer wieder – ohne Qualitätsverluste. Entdecken Sie, wie ReseT die Textilindustrie nachhaltig verändert!
Recycling von PES-Verbundtextilien aus dem Automobilbereich
Das Projektteam von CAircleBag beschäftigt sich mit der Trennung und Verwertung von beschichteten und laminierten Polyester-Textilien aus Produktionsabfällen der Automobilzulieferindustrie. Ziel ist dabei, das bisher über die Müllverbrennung entsorgte heterogene Material mechanisch in die einzelnen Rohstoffe zu trennen, das Polyester (PES) sortenrein zu separieren und daraus wieder Fasern auszuspinnen. Weitere anfallende Reststoffe sollen einer wirtschaftlichen Verwertung zugeführt werden.
Zirkuläre technische Textilien aus Polypropylen für den Transportbereich
Das Projekt zPP hat sich zum Ziel gesetzt, innovative und nachhaltige polypropylenbasierte Textilien für technische Anwendungen zu entwickeln. Der Fokus liegt auf der Gestaltung kreislauffähiger Produkte, die von Anfang an vollständig recycelbar sind. Hierfür werden neue Technologien und ein digitales Prozessmodell entwickelt, das den Lebenszyklus der Textilien entlang der gesamten Wertschöpfungskette abbildet. Durch die Implementierung von Einstoffsystemen und die Berücksichtigung von Recyclingoptionen soll eine ressourcenschonende Produktion ermöglicht werden, die einen bedeutenden Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Textilindustrie leistet.
Energieeffiziente Herstellung und Verarbeitung eines recyclingfähigen und biobasierten Prepregmaterials mit vollständiger Darstellung des textilen Kreislaufprozesses
Faserverbundwerkstoffe wie Carbon- oder Glasfasern mit Epoxidharz sind vielseitig im Leichtbau einsetzbar, werden jedoch meist aus fossilen Rohstoffen hergestellt und sind schwer zu recyceln. Das Projekt recycloPreg entwickelt nachhaltige Faserverbundstoffe und bildet deren Lebenszyklus im Kreislaufsystem ab. Es umfasst die Herstellung von hybridem Nassvlies mit Naturfasern und biobasiertem Harzsystem sowie die Rückgewinnung von Fasern durch Solvolyse.
Zirkuläres, digitalisiertes Kunstrasen-System mit integraler Bewirtschaftung des anthropogenen Materiallagers aus multimateriellem Kunstrasen
Das Projekt ZirKuS strebt die Vereinigung der Themen Sport und Nachhaltigkeit an, indem es ein zirkuläres, digitalisiertes Kunstrasen-System mit integrierter Bewirtschaftung entwickelt. Dabei soll der Lebenszyklus des Kunstrasens verlängert, Ressourcen recycelt und dem Kreislauf wieder zugeführt, sowie der gesamte Produktlebenszyklus digitalisiert werden. Ziel ist es, die dauerhafte Spielqualität des Kunstrasens zu gewährleisten und gleichzeitig einen effizienten Wertschöpfungskreislauf zu schaffen, um Treibhausgasemissionen im gesamten Lebenszyklus von Kunstrasen-Systemen zu reduzieren.
Einsatz von recycelten Alttextilfasern in Gipsfaserplatten
Im Projekt GiFaTex wird der Einsatz von Alttextilien in Bauprodukten untersucht. Ziel ist die Entwicklung einer Gipsfaserplatte, bei der die bisher verwendeten Zellulose-, Glas- oder Kunststofffasern durch recycelte Alttextilien ersetzt werden. Dadurch können wertvolle Ressourcen eingespart und gleichzeitig die Tragfähigkeit der Platten verbessert werden. Ausgediente Textilien, die andernfalls entsorgt würden, können so langfristig in Bauwerke integriert und auf sinnvolle Weise genutzt werden.
Kreislauffähiger textiler 1-Komponenten-Materialverbund für den Einsatz in öffentlichen Transportmitteln
Alle, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, kennen die Faltenbälge, die sich im Gelenkbereich von Bussen und Bahnen befinden. Diese werden aus einem Verbundmaterial bestehend aus einem Textil und Polymerschichten hergestellt, das aktuell wenig nachhaltig und nicht rezyklierbar ist. Das Projekt 1k-Verbund zielt darauf ab, dieses Verbundmaterial auf nachwachsender Rohstoffbasis und kreislauffähig zu gestalten. Dadurch werden Ressourcen geschont und Abfälle bei der Herstellung technischer Textilien reduziert.
Vernetzungs- und Transfervorhaben zur BMBF-Fördermaßnahme Zirkuläre Textilien
Textilien verursachen weltweit immense Umweltbelastungen. Welche Veränderungen braucht es, um die Textilproduktion nachhaltiger zu gestalten? Im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme „Zirkuläre Textilien“ untersuchen 16 Forschungsprojekte, wie die deutsche Textilindustrie zirkulär ausgerichtet werden kann. Das Vernetzungs- und Transfervorhaben ZirTeNet fördert den Austausch, stärkt Innovationen und sorgt für eine breite Umsetzung – ein wichtiger Schritt für die nachhaltige Zukunft der Textilindustrie.