© ALTEX
Laufzeit
01.12.2024 – 30.11.2027
Förderkennzeichen
033R403A
Fördervolumen des Verbundes
1.627.000 €
Kontakt
Jan Stienemann
ALTEX Textil-Recycling GmbH & Co. KG
Gronauer Str. 105
48599 Gronau-Epe
02565 9345 28
jan.stienemann@altex.de
Weitere Projektbeteiligte
eeden GmbH
Hochschule Niederrhein Textil- und Bekleidungstechnik
Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML
thrEADS
Textilien hochwertig recyceln – Erkenntnisgewinn und Aufnahme von Designanforderungen durch Spinnanalytik von Rezyklaten
Ökodesign-Anforderungen für nachhaltige Textilien sehen vor, dass bis 2030 eine bessere Recyclingfähigkeit und ein vorgeschriebener Rezyklatfaseranteil in neuen Textilprodukten sichergestellt wird. In Bezug auf diese zukünftigen Anforderungen widmet sich thrEADS der Frage, welche textilen Stoffströme sich am besten für ein Recycling eignen. Zudem ist es mit aktuellen Recyclingverfahren nicht möglich, eine marktfähige Faserqualität anzubieten. Innerhalb des Vorhabens soll daher ein Verfahren erforscht werden, welches dies mit den geforderten Qualitätsanforderungen umsetzt. Dadurch soll es möglich werden, Recyclingfasern in neue Bekleidungsprodukte zu überführen und den Textilkreislauf zu schließen.
Recycling – der Weg ist das Ziel
Der Großteil, der sich aktuell im Umlauf befindenden Bekleidungsstücke kann bisher weder vollständig noch mit einer ausreichenden Qualität recycelt werden. Die aktuellen Verfahren zum chemischen und/oder mechanischen Textilrecycling bieten meist nicht die Möglichkeit, die nötige Qualität beim Recyclingprozess zu erreichen, die für die Herstellung neuer Kleidung benötigt wird. Zusätzlich ist es nicht möglich, die aktuellen Sortierungen der Materialaufmachungen, Garnfeinheiten und Flächenarten präzise zu identifizieren und mit bisherigen mechanischen Verfahren eine geeignete Faserqualität zu erreichen. Durch die in thrEADS angestrebte Erforschung kombinierter, innovativer chemischer und mechanischer Technologien sowie der Betrachtung aktueller Materialströme soll ein Verfahren erschaffen werden, das ein hochwertiges Faser-zu-Faser-Recycling ermöglicht. Nach dem chemischen und mechanischen Recyclingprozess soll ein Stapelfasergarn hergestellt werden können, welches aus 100 % recycelten Fasern besteht und zu neuen Bekleidungsstücken versponnen werden kann.
Der innovative Weg und wie er verläuft
Der Fokus des Projekts liegt auf der Optimierung des gesamten Recyclingprozesses. Dazu wird ein Verfahren entwickelt, welches das Recycling von unterschiedlich zusammengesetzten Textilen ohne Qualitätsverlust ermöglicht. In einem ersten Schritt werden auf Basis von prozessspezifischen Faktoren für das Recycling Materialströme in Sortierprozessen auf das mechanische und/oder chemische Recycling vorbereitet. Besonders für das mechanische Verfahren werden Materialströme in Bezug auf Sortierung und neue Maschinenkombinationen getestet. Die recycelten Fasern werden danach zur Herstellung von Prototypen (inkl. Garn- und Flächenherstellung) genutzt, welche auf ihre Qualität untersucht werden. In der Folge wird die gesamte textile Produktionskette und nicht ausschließlich einzelne Prozessparameter erforscht. Parallel dazu werden auch die logistischen Prozessströme analysiert sowie die Umwelteinflüsse der gesamten Recycling- und Produktionsprozesskette betrachtet. Es wird ein neuartiger Gesamtprozess entwickelt, um alle Aspekte einzubeziehen: Statt etwa Altkleider aus Mischfasern zu entsorgen, soll es möglich werden, diese vollständig zu recyceln und in neue Kleidung von hoher Qualität zu verwandeln.
Das Ziel am Ende des Weges
Durch die neue Technologie kann der Anteil an Recyclingfasern für Bekleidungstextilien erheblich gesteigert werden, die Lebensdauer der einzelnen Fasern wird verlängert und Wiederverwendungs- und Recyclingquoten werden erhöht. Dadurch kann die gleiche Menge an Textilien hergestellt werden, jedoch unter einer effizienteren und nachhaltigeren Nutzung von Rohstoffen. Auch die zum Einsatz kommenden mechanischen und chemischen Recyclingverfahren benötigen nahezu keine umweltschädlichen Chemikalien. Es wird angestrebt, Rohstoffe so lange wie möglich in der Wertschöpfungskette zu halten, und Wasser, Energie und Erdöl einzusparen, die ansonsten für den An- und Abbau von Rohstoffen benötigt werden. Im Vergleich zu anderen Spinnfasertypen wird eine Reduzierung von 60 bis zu 90 % CO₂-Emissionen ermöglicht.
Die ALTEX Textil-Recycling GmbH & Co. KG übernimmt in thrEADS die Optimierung des mechanischen Recyclings, während sich die eeden GmbH um das chemische Recycling kümmert. Die Hochschule Niederrhein University of Applied Sciences und das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik untersuchen Prozessströme, Logistik und Umwelteinflüsse. Somit profitiert sowohl die gesamte deutsche Textilbranche als auch die Textilforschung von den Projektergebnissen.