
Digitale Erfassung von Körperscandaten
© Texulting GmbH
Laufzeit
01.10.2024 – 30.09.2027
Förderkennzeichen
033R405
Fördervolumen des Verbundes
1.262.500 €
Kontakt
Prof. Markus Michael
Texulting GmbH
Annaberger Straße 240
09125 Chemnitz
0371 33563410
markus.michael@texulting.com
Weitere Projektbeteiligte
ALSCO Berufskleidungs-Service GmbH
Circular MTC e.V.
Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN)
Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V., für Leistungen ihres Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU)
Held GmbH
Lions Spirit GmbH
Müller Brandschutztechnik GmbH
Technische Universität Dresden, Professur für Technisches Design
Veröffentlichungen
ZirTex-Projektdatenblatt (März 2025)
ZirTex
Modulare Konzepte und zirkuläre Prozesse für die Schutzkleidungsindustrie
Das Projektteam von ZirTex entwickelt eine Plattform für den textilen Schutzkleidungsmarkt, die durch ein modulares Baukastensystem individuelle Anpassungen und Nachhaltigkeitsbewertungen ermöglicht. Benutzerspezifische Körperscandaten werden genutzt, um passende Module zu fertigen und Lagerhaltung sowie Rücksendungen zu reduzieren. Mithilfe eines digitalen Textil-Management-Systems werden Kleidungsstücke über ihren Lebenszyklus erfasst, um die zirkuläre Prozessführung beispielsweise mittels Reparatur, Repurpose und Recycling zu optimieren.
Sicherheit und Komfort der Kleidung
Textile Schutzkleidung wird stark beansprucht und landet nach der Entsorgung oft in der Müllverbrennungsanlage. Beispielsweise stellt die Autobahn GmbH ihren Mitarbeitenden eine gewisse Anzahl an Bekleidungsstücken zur Verfügung. Dabei fallen jährlich bis zu 1.000 Bekleidungsteile an, die thermisch verwertet werden. Durch ein optimiertes Design können die Lebensdauer der Kleidung verlängert, Reparatur und Recycling erleichtert und damit Kosten für Neubeschaffungen reduziert werden.
Im Projekt ZirTex wird dafür eine digitale Plattform für den Schutzkleidungsmarkt entwickelt. Mithilfe modularer Designs und eines digitalen Datenmanagements werden zirkuläre Ansätze verbessert, während der Tragekomfort für die Nutzenden erhöht wird. Durch die entwickelten Produkte und Systeme soll der steigende Bedarf an einer umweltfreundlichen und funktionalen Schutzkleidung gedeckt werden, die Sicherheit und Komfort miteinander vereint.
Ganzheitliche Betrachtung des Lebenszyklus
Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Entwicklung einer Plattform für textile Schutzkleidung, die ein modulares Baukastensystem mit integrierten Schnittstellen bietet. Dies ermöglicht eine individuelle Konfiguration und Bewertung von Schutzkleidung in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit. Dazu werden unter anderem Daten beschädigter Teile erfasst, analysiert und verknüpft, um ökologische Aspekte bereits im Designprozess zu berücksichtigen. Durch die Nutzung spezifischer Körperscandaten können vorgefertigte Module passend zusammengestellt und zur Steuerung einer automatisierten Fertigung genutzt werden. Dies verringert Lagerhaltungskosten und Rücksendungen. Zudem wird der Tragekomfort der Kleidung durch die hohe Passgenauigkeit verbessert.
Jedes Kleidungsstück wird digital erfasst und über seinen gesamten Lebenszyklus dem Textilen Management System (ZirTexCRM) zugeordnet. Damit werden Prozesse des 10R (Refuse, Reduce, Redesign, Reuse, Repair, Refurbish, Remanufactuirng, Repurpose, Recycling, Recover) nachhaltiger und effizienter und lassen sich optimal steuern. Abschließend werden die entwickelten Lösungen anhand von Demonstratoren praktisch umgesetzt.
Beteiligte aus Forschung und Branche
Am Projekt beteiligt sind führende Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen. Die ALSCO GmbH entwickelt das digitale Schadensmanagement. Circular MTC e.V. übernimmt die Umweltbewertung der Stoffströme zur Verknüpfung auf der Plattform. Darauf basierend entwickelt das Fraunhofer IWU innovative Trenn- sowie Recyclingtechniken und baut entsprechende Demonstratoren. Die Held GmbH erarbeitet neue Geschäftsmodelle und Vertriebskonzepte für modulare Bekleidung. Individuelle Körperscans werden durch die Lions Spirit ergänzt.
In Zusammenarbeit mit der TU Dresden und der Müller Brandschutztechnik wird ein flexibler Bodyscan-Demonstrator für Feuerwehrkleidung entwickelt, umgesetzt und getestet. DIN e.V. übernimmt die Koordination und Unterstützung der Normung und Standardisierung von Projektergebnissen, während die Texulting GmbH neue Geschäftsmodelle zur Umsetzung der 10R-Strategien in der digital-vernetzten Textilbranche konzipiert.
Die Projektergebnisse sollen die Lebensdauer textiler Schutzkleidung verlängern, ihre Kreislaufführung verbessern und den Tragekomfort erhöhen. Dies leistet einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit im Textilsektor. Die Zielgruppen für die neuen textilen Lösungen sind vielfältig und umfassen öffentliche und private Institutionen, die in Bereichen wie Straßenbau, Polizei, Militär, Katastrophenschutz, Chemieindustrie, Gesundheitswesen und Bau tätig sind.