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Faserstruktur
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Faserstruktur

Datum
25. September 2025

Ort
online

Kontakt
Ecologic Institut 
Doris Knoblauch, Projektleiterin ZirTeNet
Mandy Hinzmann, stellvertretende Projektleiterin ZirTeNet

  030 86880 00
  zirtenet@ecologic.eu 

Vom Faden zum Kreislauf – Geschäftsmodelle für eine zirkuläre Zukunft

25. September 2025 | Online-Workshop

Ab 2028 gilt die erweiterte Herstellerverantwortung für die Entsorgung von Textilabfällen auch für ge-werbliche Textilien – nicht mehr nur für Heim- und Bekleidungstextilien. In diesem Zusammenhang sind zirkuläre Geschäftsmodelle ein Schlüssel zur Transformation der Textilwirtschaft. Doch wie lassen sich zirkuläre Prinzipien wirksam in unternehmerische Strategien und Angebote integrieren – jenseits reiner Recyclinglösungen? Welche Ansätze funktionieren in der Praxis? Und was brauchen Unternehmen, um ihre Ideen auch umzusetzen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des interaktiven Online-Workshops, der Expert:innenwissen mit praktischen Tools und Austauschmöglichkeiten verband.

Nach einer Einführung von Mandy Hinzmann (Ecologic Institut) gab es als interaktiven Einstieg eine Um-frage dazu, welche Begriffe die Teilnehmenden des Workshops spontan mit zirkulären Geschäftsmodellen im Textilsektor verbinden? Das Ergebnis ist unten bildlich dargestellt. 

Den Kern des Workshops bildeten drei Impulsvorträge, die die Diskussionen in Kleingruppen und im Ple-num anregten. Es wurde insbesondere diskutiert, was einzelne Unternehmen brauchen, um zirkulär zu werden bzw. welche Aktivitäten in den Verbundprojekten durchgeführt werden, um Unternehmen auf ihrem Weg zu mehr Zirkularität zu unterstützen. 

In der Diskussion wurde deutlich, dass die Projekte viel voneinander lernen können und wie wertvoll der Austausch untereinander ist, obwohl die Projekte von sehr unterschiedlicher Natur sind. Einige arbeiten mit Bekleidungstextilien, andere mit Arbeitsbekleidung, textiler Wäsche oder technischen Textilien, wie etwa Kunstrasen. Es gibt auch verschiedene Umsetzungsbarrieren für die Ziele der Projekte, wie etwa die Recyclingkapazitäten in Deutschland oder Abfallströme, die anders als erwartet ausfallen. 

Impulsvorträge während des Workshops

  • Von linearer zu zirkulärer Wertschöpfung? Die Rolle von Geschäftsmodellen 
    Prof. Dr. Florian Lüdeke-Freund (ESCP Business School) 

Die Kombination aus Werten und Geschäftsmodellen führt zu Wertschöpfung. Vor allem bei linearen Geschäftsmodellen entsteht auch eine „Schadschöpfung“, wenn z. B. Produkte nach der Nutzung an Wert verlieren und zu Abfall werden. Bei zirkulären Geschäftsmodellen steht der Werterhalt im Fokus. Dabei sollte eine ideale Kreislaufwirtschaft die oberen Kreisläufe schließen und bei den oberen R-Strategien ansetzen, damit mehr als eine „gebogene Linearität“ entsteht.

  • Tools & Methoden für wirkungsorientierte zirkuläre Unternehmensstrategien
    Rebecca Tauer (WWF)

Es gibt verschiedene Werkzeuge, die Unternehmen nutzen können, wenn sie ihr Geschäftsmodell zu ei-nem zirkulären umgestalten wollen. Beliebte Unternehmensziele, wie Abfälle zu reduzieren oder Materia-lien zu substituieren, sind oftmals nicht zu Ende gedacht und schauen zu wenig auf die Gesamtwirkung. 

  • Zirkularität jenseits von Recycling – Normung, Verantwortung, Innovation 
    Nicole Kösegi (solutions for business)

Zirkulärer Ansätze im Textilbereich haben Potenziale wie Wiederverwendung, Vermietung, Reparatur und digitale Produktpässe. Dabei geht es auch darum, inwiefern Regulierung und Standardisierung (z. B. EPR, DIN-Normung) als Förderinstrumente wirken können. Beispielsweise hat die Textilstrategie einiges ins Rollen gebracht.