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Membranblock aus technischen Texilien
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Membranblock aus technischen Texilien

Laufzeit
01.02.2025 – 31.01.2028

Förderkennzeichen
033R407

Fördervolumen des Verbundes
986.900 €

Kontakt 
Ilona Gerlach
WTA UNISOL GmbH 
Fritz-Bothmann-Straße 1 
99867 Gotha

   03621 7377922
   i.gerlach@wta-unisol.com

Weitere Projektbeteiligte 
Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik e.V. (IUTA) 
Filzfabrik Fulda GmbH & Co KG (FFF) 
Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung e.V. (IOM)

Veröffentlichungen
   ReMemTex-Projektdatenblatt (März 2025)

   ReMemTex – Projektposter

ReMemTex

Aufbereitungskonzept für technische Filtrationstextilien für neue Filtrationsmedien

ReMemTex erforscht die Entwicklung eines Aufbereitungskonzepts für gebrauchte Filtrationsmodule, in denen technische Textilien als Mehrschichtsysteme verbaut sind. Durch die übliche thermische Verwertung der End of Life Module gehen hochfunktionale Werkstoffe verloren, deren Neuproduktion einen hohen energetischen Aufwand sowie einen hohen Bedarf an Primärrohstoffen bedeutet. Um den Produktkreislauf zu schließen, wird angestrebt, die Textillagen verlustarm zu trennen und stofflich wieder in neuen Filtrationstextilien zu verarbeiten.

Ganzheitliches Kreislaufkonzept

Das Ziel des Projektes ReMemTex ist die Entwicklung eines ganzheitlichen Kreislaufkonzepts zur Aufarbeitung und Aufbereitung von Textilien aus dem Bereich der Membranultrafiltration. Auf Basis der Projektergebnisse soll die Übertragung auf andere mehrschichtige Funktionstextilien ermöglicht werden.

Filtrationsmodule erreichen ihr Lebensende, wenn die Filterleistung der Module abnimmt und die Rückspülung keine Leistungssteigerung mehr bringt. Aktuell besteht keine stoffliche Verwertung der hochspezialisierten Filtertextilien, so dass End of Life Module der thermischen Verwertung zugeführt werden. Sie gehen dem Textilkreislauf verloren. Aus dieser unzureichenden Nutzung wertvoller Materialien ergibt sich die Motivation zur Durchführung des Projekts ReMemTex.

Trennen und Aufbereiten

Membranen auf Polymerbasis, wie sie beispielsweise zur Filtration von Trink- oder Abwasser zum Einsatz kommen, sind häufig komplex aufgebaute Mehrschichtgewebe, die aus mehreren Lagen von technischen textilen Flachmedien bestehen. In der Regel sind auf den gewebten Trägermaterialien polymere Funktionsschichten aufgebracht. Über eine Haftschicht sind diese mit einem Drainagevlies verbunden. Diese Textilien sind in der Regel in Kunststoffrahmen mit entsprechenden Anschlüssen eingebaut und verklebt.

Im Rahmen von ReMemTex werden im Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik (IUTA) solche Module aufgetrennt, die textilen Medien abgetrennt und einzelne Fraktionen erzeugt. Dabei werden unterschiedliche Aufschlussmethoden bezüglich Reinheit, Restfraktion, zu realisierender Automatisierungsgrad und Energieeffizienz untersucht und bewertet. Die entstandenen Einzelfraktionen werden hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit in neuen Produkten untersucht.

Forschende des Leibniz-Instituts für Oberflächenmodifizierung (IOM) fertigen aus den Membranpolymeren neue Membranen. In der Filzfabrik Fulda (FFF) untersuchen Fachleute das Recycling der gewebten Materialien. Wie die einzelnen Fraktionen verarbeitet werden können, wird bewertet und es werden Rückschlüsse auf den jeweils vorangegangenen Aufschlussprozess gezogen. Die Einzelgewebe werden bei WTA UNISOL wieder in einen Textilverbund überführt und die Filtrationseigenschaften werden im Vergleich mit neuwertigen Filtermedien überprüft.

Die Prozessschritte Aufschluss, Trennung und Sortierung, Herstellung von Medien und Medienverbünden werden einzeln und im Gesamtprozess ökologisch und ökonomisch bewertet. Die Einzelschritte werden in ein Gesamtkonzept umgesetzt. Die ReMemTex-Forschenden fertigen ein exemplarisches Recyclingmodul und testen es in einer Beispielanwendung.

Anwendung in der Abwasserbehandlung

Als assoziierte Partnerin für eine praxisnahe Anwendung der im Projekt gefertigten Recyclingmodule steht die MEG Leißling GmbH mit dem Betrieb einer Membrankläranlage zur Verfügung. Mit der weiteren assoziierten Partnerin Remondis Recycling GmbH & Co KG wird während der Projektlaufzeit die Umsetzung des Recyclingkonzeptes diskutiert, um die Praxistauglichkeit der Einzelschritte fortlaufend zu überprüfen.