zPP

Das Projekt zPP hat sich zum Ziel gesetzt, innovative und nachhaltige polypropylenbasierte Textilien für technische Anwendungen zu entwickeln. Der Fokus liegt auf der Gestaltung kreislauffähiger Produkte, die von Anfang an vollständig recycelbar sind. Hierfür werden neue Technologien und ein digitales Prozessmodell entwickelt, das den Lebenszyklus der Textilien entlang der gesamten Wertschöpfungskette abbildet. Durch die Implementierung von Einstoffsystemen und die Berücksichtigung von Recyclingoptionen soll eine ressourcenschonende Produktion ermöglicht werden, die einen bedeutenden Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Textilindustrie leistet.

Technische Textilien im Wandel: Nachhaltige Ansätze für Polypropylen  

Die Nachfrage nach technischen Textilien aus Polypropylen (PP) wächst stetig und beträgt mittlerweile 3 Millionen Tonnen pro Jahr. Diese Materialien finden Verwendung in Produkten wie Transportbändern, Vorhängen, Bodenbelägen und Verpackungen, insbesondere in der Automobilindustrie, im Bauwesen und in der Medizintechnik. Momentan werden 92 % der PP-Produkte bei ihrer Entsorgung entweder verbrannt oder deponiert, während nur 8 % recycelt werden. Es fehlen Ansätze, den Lebenszyklus von PP-Textilien von Anfang an als geschlossenen Kreislauf zu gestalten.

Das Verbundvorhaben zPP zielt darauf ab, innovative, kreislauffähige Lösungen für nachhaltige PP-Textilien im industriellen Maßstab zu entwickeln. Es soll ein neues Produktdesign geschaffen werden, das Recyclingoptionen von Anfang an berücksichtigt. Im Rahmen des Projekts werden zirkuläre PP-Textilien für den Transportsektor entwickelt, beispielsweise Autoabdeckungen, die aus einem einheitlichen Material bestehen, um das Recycling zu erleichtern. Wesentliche Herausforderungen sind die Entwicklung von Qualitätsstandards und Recyclingmethoden, um Materialien effektiv wiederzuverwenden. Weiterhin sollen digitale Prozesse eingeführt werden, um den gesamten Lebenszyklus der Produkte besser zu verfolgen und deren Wiederverwertung zu maximieren.

Innovative Technologien für ein zirkuläres Design

Das Projekt zPP strebt an, neue Maßstäbe in der Entwicklung technischer Textilien aus PP zu setzen. Es verfolgt einen innovativen Ansatz, indem es bereits in der Designphase auf ein zirkuläres Konzept setzt, das die Wiederverwertung von PP und eine umfassende Kreislaufwirtschaft fördert. Anders als bisherige Lösungen, die auf linearen Lebenszyklen basieren, konzentriert sich zPP darauf, hochwertige Materialien aus fossilem oder recyceltem PP herzustellen, die strenge Recyclingstandards erfüllen.

Ein zentrales Element des Projekts ist die Entwicklung neuer Technologien für das mechanische und thermische Recycling von PP, die darauf abzielen, die Materialqualität der recycelten Fasern zu erhalten. Durch moderne Verfahren soll die gleichbleibende Qualität über mehrere Lebenszyklen sichergestellt werden. Ein weiteres Highlight ist die ganzheitliche Betrachtung des Produktkreislaufs: von der Entwicklung über die Nutzung bis zur Rückführung und erneuten Verarbeitung. Diese Transformation von einem linearen zu einem geschlossenen System könnte die Ressourceneffizienz in der Textilproduktion deutlich verbessern und eine nachhaltige Zukunft für technische Textilien ermöglichen.

Von der Idee zur Umsetzung: zPP und die Zukunft der Textilien

Das Forschungsprojekt zPP wird von einem interdisziplinären Konsortium mit acht Partnern aus Industrie und Forschung geleitet, darunter die Technische Universität Dresden, Sandler AG und Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH. Die Partner bringen umfangreiche Expertise in Bereichen wie Faser- und Textiltechnologie, Recycling und Prozessoptimierung ein, um neue Technologien und Rückführungssysteme für eine nachhaltige Textilproduktion zu implementieren.

TextfeldzPP wagt somit einen wegweisenden Schritt zur Etablierung eines geschlossenen Kreislaufs modellhaft am Beispiel des Fasermaterials PP in der Textilindustrie. Es betrachtet den gesamten Lebenszyklus faserbasierter PP-Techniktextilien, beginnend mit dem Design und endend mit der Wiederverwertung am Ende ihrer Nutzungsdauer. Durch die Entwicklung von Praktiken, die die Abhängigkeit von globalen Materialbeschaffungen verringern und lange Lieferwege vermeiden, sollen die Weichen für eine nachhaltigere Produktion gestellt werden. Die Fokussierung auf technologische Innovation und Digitalisierung eröffnet darüber hinaus Möglichkeiten, die auch außerhalb der Textilindustrie, etwa in der Architektur und im Bauwesen, Anwendung finden können. Ein weiterer wichtiger Aspekt von zPP ist die Resilienz der deutschen Wirtschaft gegenüber Rohstoffschwankungen sowie die Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen. Insgesamt stellt zPP einen entscheidenden Fortschritt hin zu einer nachhaltigeren und zirkulären Textilindustrie in Deutschland dar.